Was sind denn bitte
Pysanky?
Bis vor einem Jahr hatte
ich diesen Begriff auch noch nie gehört. Doch dann klärten mich zwei junge
ukrainische Missionare in Palermo, Buenos Aires, auf.
Pysanky sind ukrainische
Ostereier, die sich von den bei uns üblichen Ostereiern durch ihre komplizierte
Einfärbetechnik und die aufwändigen, oft symmetrischen, Muster, mit denen sie
verziert werden, unterscheiden.
Pysanky werden in
mehreren Arbeitsgängen gefärbt, wobei mit der hellsten verwendeten Farbe
begonnen wird. Zwischen den einzelnen Färbegängen wird ein Teil des Motivs mit
einem besonderen Stylus (genannt Kistka) in Wachs auf das Ei gemalt oder
vielmehr geschrieben (der Begriff Pysanky kommt von pysati, was schreiben
bedeutet), sodass das Wachs immer den Teil der Farbe bedeckt, der im späteren
Muster erhalten bleiben soll.
Sobald das Ei mit allen
vorgesehenen Wachsmustern bedeckt ist, wird es in der dunkelsten Farbe
eingefärbt und dann wird das Wachs abgeschmolzen, um das fertige Pysanky in
seiner ganzen Farbenpracht freizulegen.
Der Brauch, Ostereier auf
diese Weise einzufärben, entstand bereits vor langer Zeit. Mit Natursymbolen
dekorierte Eier spielten bei zahlreichen Frühlingsritualen eine große Rolle und
wurden auch als Glücksbringer angesehen. Pysanky sollen auch böse Geister,
Blitz, Feuer und andere Katastrophen fernhalten.
Hochwertige Pysanky sind
beliebte ‑ und oft auch teure ‑ Sammelobjekte. Außerdem gibt es zahlreiche
andere Verwendungen von Motiven, die für Pysanky typisch sind, zum Beispiel als
Schmuck oder Stoffdesign.
Wem die Pysanky auf dem
Cover von Pysanky in Buenos Aires zu undeutlich sind, kann hier einige
besonders schöne Exemplare bewundern: http://www.thingography.com/pysankyeggs/
Falls jetzt kurz vor
Ostern sogar jemand Lust bekommen hat, sich selbst in der Pysanky-Herstellung
zu versuchen, gibt es hier ein Video mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung:
http://www.youtube.com/watch?v=0EVxabROZGQ
Und wer wissen will, was
man mit Pysanky sonst noch so alles anstellen kann, sollte Pysanky in Buenos
Aires lesen!
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