Ganz entspannt saß ich mit einem Buch auf einer Parkbank im
Parque 3 de Febrero in Buenos Aires. Da wurde ich plötzlich aus meiner
Konzentration gerissen: Zwei junge Herren stellten sich als Missionare aus der
Ukraine vor und wollten mir kitschiges Kunsthandwerk (oder doch eher asiatische
Massenproduktion?) andrehen.
Mein erster Gedanke war „Ich kaufe doch in Buenos Aires auf
der Straße keinen Russenkitsch!“, mein zweiter Gedanke „Daraus lässt sich doch
was machen!“
Nur was?
Da ich dank meiner Begegnung mit den beiden Ukrainern
gelernt hatte, dass Pysanky mit spezieller Technik bemalte ukrainische
Ostereiner sind, stand zumindest der Titel schnell fest: Pysanky in Buenos
Aires.
Ebenfalls ziemlich schnell hatte ich die Idee, dass diese
Pysanky nicht das sind, was sie zu sein vorgeben. Und irgendwie war da auch
schon von Anfang an dieses Gefühl, dass diese Story märchenhafte Züge haben
müsste. Aber wie das alles umsetzen?
Die Entwicklung von Pysanky in Buenos Aires zog sich über
mehrere Monate. Ziemlich früh erarbeitete ich Carmelitas Charakter, dann
folgten Liliana und ihre Freunde. Nach langem Hin‑ und Herüberlegen,
umfangreichen Recherchen und zahllosen Plotentwürfen, von denen viele wieder
verworfen wurden, stand dann endlich das Konzept.
Das Ergebnis meiner Recherchen folgt in Teil 2 ...
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