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Sonntag, 25. März 2018

Tour durch die London Library



Bill Bryson sagte über die London Library »Ich würde ja sofort einziehen, wenn sie mich nur ein Bett aufstellen ließen«. Da ich Mitglied beim London Writers’ Café bin, durfte ich zwar kein Bett aufstellen, aber an einer privaten Führung durch die London Library teilnehmen.

Londons älteste Leihbücherei (es gab zwar schon andere Bibliotheken, dort durfte man die Bücher jedoch nicht mit nach Hause nehmen) wurde 1841 von Thomas Carlyle gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählte übrigens auch Charles Dickens.

Seitdem sind die Bestände auf die unglaubliche Zahl von einer Million Büchern angewachsen. Eines der Gebäude, in dem sich die London Library befindet, besteht quasi nur aus Bücherregalen: in dem komplett entkernten Gebäude befindet sich eine Stahlstruktur mit Zwischenböden, herkömmliche Zimmer gibt es in diesem Haus keine.


Aufgrund des eigenen Sortiersystems kann man in diesen Stacks auch ganz wunderbare Funde machen und auf Bücher stoßen, die man eigentlich gar nicht gesucht hatte. So stehen zum Beispiel Bücher über den Teufel (Devil) unmittelbar neben solchen über Zahnheilkunde (Dentistry).


Neben 17 Meilen Regalen finden sich in der London Library aber natürlich auch mehrere Lesesäle mit insgesamt 140 Arbeitsplätzen. Dazu kommt ein umfangreiches Zeitungsarchiv, in dem man selbst bei einem Kurzbesuch Unglaubliches entdecken kann:

The Times 1975

Zu den ganzen gedruckten Wörtern kommt die wundervolle, altmodische Atmosphäre. Sobald ich es mir leisten kann, fülle ich meinen Mitgliedsantrag aus.


Sonntag, 18. März 2018

Lieblingsbuchläden: Leaf and Groove



Im Südlondoner Stadtteil Forest Hill befindet sich dieser kleine, aber besonders feine Secondhand-Buchladen. Neben Belletristik und Sachbüchern bietet das Leaf and Groove auch Vinyl-Schallplatten und CDs an - daher der Name.

Den absoluten Großteil des Angebots machen aber Romane aus und dabei vor allem Spannungsliteratur. Ich kaufte allerdings ausnahmsweise keinen Thriller, sondern ein Philosophiebuch, nämlich The Consolations of Philosophy von Alain de Botton.
Die meisten Bücher kosten drei Pfund, ich wurde beim Bezahlen sogar gefragt, ob der Preis okay sei. Da hätte ich wohl noch handeln können, wenn ich gewollt hätte. Das wollte ich aber nicht, denn alle Gewinne des Ladens kommen der Forest Hill Library zugute.

Am Fenster des kleinen Geschäfts gibt es auch zwei Sessel, da kann man gleich mit der Lektüre beginnen.

Für einen gezielten Besuch während eines Londontrips ist das Leaf and Groove vielleicht ein wenig zu abgelegen (ca. 5 Minuten Gehweg vom Bahnhof Forest Hill entfernt), aber ich wohne zurzeit nur eine kurze Busfahrt entfernt und die Forest Hill Library, wo ich gerne arbeite, liegt quer gegenüber!