Dienstag, 26. März 2019
Lars Kepler lesen beim Krimifestival München
Letzten Samstag lasen Lars Kepler im Rahmen des Krimifestivals München aus ihrem neuesten Werk Lazarus.
Lars Kepler in der Mehrzahl, weil es sich hier nicht um eine Person, sondern um ein Autorenduo handelt, nämlich das Ehepaar Alexandra und Alexander Ahndoril (außer dem Vornamen haben die beiden witzigerweise noch gemeinsam, dass sie beide Linkshänder sind und beide grüne Augen haben).
Lazarus ist bereits der siebte Band ihrer extrem erfolgreichen Thriller-Serie um den Ermittler Joona Linna. Allein in Deutschland haben die beiden 1,2 Millionen Bücher verkauft, weltweit sogar über 10 Millionen.
Als sie vor vielen Jahren auf die Idee kamen, gemeinsam zu schreiben, weil das Autorenleben sonst ein gar so einsamer Job ist, legten sie erst zwei Fehlstarts hin. Zuerst versuchten sie sich an einem Kinderbuch, das klappte nicht, dann an einem Theaterstück, da Alexander bereits als Dramatiker sehr erfolgreich war. Das war laut Alexandra aber sogar noch schlimmer als die versuchte Zusammenarbeit an einem Kinderbuch.
Erst im Thrillergenre klappte es dann. Sie meinen beide, es liegt daran, dass sie sich gesagt haben »Hier schreiben nicht Alexandra und Alexandra, hier schreibt Lars Kepler«. Seitdem arbeiten die beiden einträchtig Seite an Seite an ihrem alten Küchentisch, den sie zum Schreibtisch umfunktioniert haben - wobei sie Wert darauf legten zu erwähnen, dass jeder seinen eigenen Computer hat.
Sehr wichtig ist den beiden auch die Recherche zu ihren Romanen. So probieren sie zum Beispiel sämtliche Waffen, die in ihren Thrillern vorkommen, selbst aus. Echte Tatorte haben sie auch schon besucht und außerdem waren sie auch schon im Gefängnis, weil wie Alexandra so schön sagte »So etwas kann man nicht googeln«.
Besonderen Wert legen sie in ihren Büchern auch darauf, die Motivation ihres Bösewichts genau zu erforschen, also nicht über jemanden zu schreiben, der halt einfach so böse ist, sondern herauszufinden, warum diese Person so geworden ist und warum diese Person so handelt wie sie handelt.
Außerdem ist das Schreiben von Thrillern für die beiden ein Weg um mit den eigenen Ängsten umzugehen. Allerdings haben sie bei ihrem ersten Thriller einen großen Fehler gemacht: Sie benutzten ihre eigene Wohnung als Vorbild für einen Schauplatz im Roman. Das führte dazu, dass Alexandra nach Fertigstellung des Buches ständig überprüfte, ob die Tür auch wirklich abgeschlossen ist. Irgendwann zogen sie dann sogar um. Jetzt nehmen sie stattdessen lieber die Wohnungen oder Häuser ihrer Nachbarn als Inspiration.
Auf die Frage, was sie denn machen, wenn sie nach der Lesereise nach Hause kehren, meinten die beiden »Unsere Computer warten auf uns.« Bei so viel Arbeitseifer wird es sicher noch viele weitere Thriller des Autorenduos geben.
Zwei kurze Videos von der Lesung findet ihr auf meinem YouTube-Kanal.
Nach der Lesung lies ich mir noch Paganinis Fluch signieren sowie ein Exemplar von Flammenkinder, das ich demnächst verlosen werde (das ist zwar schon ein älteres Buch, aber mir gefällt aus offensichtlichen Gründen der Titel so gut). Haltet also ein Auge auf diese Seite.
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