Nach einer Veranstaltung im Londoner Royal College of
Surgeons wird eine junge Frau tot aufgefunden. Der Fall wird Detective Sergeant
Jamie Brooke übertragen, die sich mit großem Engagement in die Ermittlungen
stürzt, obwohl sich in ihrem Privatleben eine Tragödie abspielt: Ihre Tochter
liegt im Sterben.
Verletzung behandelt unter anderem Themen wie Körperkunst
und -modifikation, Teratologie, genetische Experimente und Leichenraub, sodass
man als Leser nicht ganz zimperlich sein darf. Es werden zum Beispiel Vivisektionen
und anatomische Exponate (ein Teil des Romans spielt im Hunterian Museum in
London) beschrieben. Dies bleibt jedoch stets im Rahmen des für die Geschichte
Nötigen und wird nicht übertrieben dargestellt. Ein paar Mal hat’s mich aber
schon ganz schön gegrauselt.
Die nicht nur im Berufsleben sondern auch privat eher
unkonventionelle Protagonistin Jamie fand ich sehr sympathisch: Ich habe mit
ihr gelitten, gehofft und gekämpft, vor allem beim spannenden, actiongeladenen
Showdown, der mehr als eine überraschende Wendung enthält.
Verletzung hat zahlreiche interessante Handlungsorte, wie z.
B. das Hunterian Museum, die Hellfire Caves in West Wycombe und einen
Fetischclub in London, die alle atmosphärisch dicht beschrieben worden sind.
Mir persönlich hat natürlich besonders gut gefallen, dass
das Buch überwiegend in meiner Lieblingsstadt London spielt. Vom Hunterian
Museum hatte ich zwar schon gehört, aber war selbst noch nicht dort. Ob ich es
irgendwann einmal selbst besuchen werde, weiß ich noch nicht so genau, dafür
wäre ich dann vielleicht doch ein wenig zu zimperlich.
Aber so ein Ausflug nach West Wycombe, um die Hellfire Caves
zu besichtigen, wäre nicht schlecht …
Sehr gut gefiel mit auch, dass das Buch einen kurzen Anhang
hat, in dem die Autorin ein wenig ihre Recherchearbeit beschreibt und erklärt
was im Buch Fakt und was Fiktion ist.
Insgesamt ist Verletzung ein nicht nur spannender, sondern
auch sehr interessanter und ungewöhnlicher Roman, der Lust auf den zweiten
Krimi mit Jamie Brook macht.
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