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Freitag, 19. Juni 2015

Gelesen: Der Seidenspinner - Robert Galbraith



Ich habe dieses Buch von Seite eins an geliebt. Denn auf Seite eins verabredet sich Protagonist Cormoran Strike (was für ein Name!) mit einem Auftraggeber in einem Café in der Nähe des Smithfield Market. Ich liebe den Smithfield Market und seine Umgebung …
Und damit wären wir auch schon beim Thema: Am besten hat mir an The Silkworm das Setting gefallen. London! Gut beschrieben ist das für mich ja schon fast die halbe Miete.
Auch das Wiedersehen mit dem höchst unkonventionellen Privatdetektiv Cormoran und seiner Assistentin Robin hat Spaß gemacht. Interessante Charaktere zu entwickeln ist ja sowieso eine der großen Stärken von J. K. Rowling.
Was man in ihren Krimis aber eher vergeblich sucht ist atemlose Spannung. The Silkworm ist absolut kein Pageturner, in dem ein Cliffhanger den nächsten jagt.
Das wird aber durch die vielschichtigen Protagonisten und die atmosphärisch dichten Beschreibungen mehr als ausgeglichen. Man muss sich halt ein wenig mehr Zeit nehmen.
Wer komplizierte Krimis à la Elizabeth George mag, bei denen man auch zwischen den Zeilen lesen muss, liegt hier richtig.
Als es an die finale Auflösung ging, hätte es für mich aber ruhig ein bisschen Action sein dürfen und nicht nur Gelaber - das hatte ja fast schon etwas von Agatha Christie!
Und einmal musste ich mich sehr wundern, wie seltsam Cormoran U-Bahn fährt (wenn man sein Büro in der Denmark Street hat, macht es keinen Sinn, erst bis Holborn zu fahren und dort in die Piccadilly Line umzusteigen), aber das ist jetzt natürlich Meckern auf extrem hohem Niveau …